Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Karsten
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Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von Karsten »

Der schwedische Wolfsstamm soll zahlenmäßig mehr als verdoppelt werden. Anstelle der bisher 210 brauche es 450 Tiere, um den stark von Inzucht betroffenen Stamm lebensfähig zu erhalten, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Teilbericht zur Situation der Raubtiere in Schweden, der von der Regierung in Auftrag gegeben worden war. Laut Maßgabe der Regierung soll das Problem vor allem durch den Import ausländischer, genetisch wertvoller Tiere gelöst werden. Der Jägerverband hält die Vorgabe von 450 Tieren für entschieden zu hoch. Der Verband hatte bereits im Vorfeld der Veröffentlichung angekündigt, aus der mit der Regierung getroffenen Vereinbarung über den Wolfsimport auszusteigen, wenn der Stamm aus Sicht der Regierung die Grenze von 200 Exemplaren übersteigen soll.

(Quelle: Radio Schweden)
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November
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von November »

Die Regierung und der Jägerverband haben ja wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank... . :roll:
alter Schwede
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von alter Schwede »

Hej November, höre ich da vielleicht die Angst vor dem " bösen Wolf" ? In Karlstad wird er dich nicht fressen.
Gruß Andreas
Framsidan
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von Framsidan »

alter Schwede hat geschrieben:Hej November, höre ich da vielleicht die Angst vor dem " bösen Wolf" ? In Karlstad wird er dich nicht fressen.
Gruß Andreas
Ich weis nicht Andreas ob du schwedische Zeitungen liest, wenn ja dann hast du ja sicher von dem wolf gelesen der in Helsingborg war?
Karsten
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Experten: Keine frischen Gene aus Finnland

Beitrag von Karsten »

Bei der Auffrischung des Wolfbestandes kann Schweden nicht auf die Einwanderung finnischer Wölfe hoffen. Dies machten finnische Experten während des dreitägigen Wolfsymposiums im nordschwedischen Vålådalen deutlich. Demnach sei sowohl der finnische als auch der russische Wolfbestand zu geschwächt als dass überzählige Tiere über die Grenze nach Schweden wandern könnten. So sei der finnische Wolfbestand innerhalb von nur fünf Jahren von 250 auf 150 Tiere geschrumpft. Als Ursache geben die Experten Wilderei an. Wie in Schweden seien viele Jäger aufgebracht, weil die Wölfe ihre Jagdhunde töten würden.

Unterdessen reagierte die Schwedische Tierparkvereinigung positiv auf den Vorschlag von Umweltminister Andreas Carlgren, Wolfswelpen aus Tierparks in die Reviere auszusetzen. Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium plant die Vereinigung, schon im nächsten Frühjahr erste Welpen in die Wildnis zu entlassen. In der Zwischenzeit soll geprüft werden, wie umfassend die genetische Auffrischung mit Wölfen aus der Gefangenschaft werden könnte. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass die Tierpark-Wölfe aus dem Baltikum nicht mit Hunde-Genen durchmischt seien, hieß es.

(Quelle: Radio Schweden)
alter Schwede
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von alter Schwede »

Hej November, natürlich lese ich auch schwedische Zeitungen. Selbstverständlich müssen verhaltensauffällige Tiere aus dem Verkehr gezogen, meinetwegen auch getötet werden. Das ist aber nicht die Regel sondern seltene Ausnahme. Ich glaube kaum das du jemals in freier Wildbahn einem Wolf begegnet bist. Ich halte mich sehr viel in Wald und Natur auf und hatte bisher 1x das Glück ( in Kanada )
2 Wölfe auf der anderen Seite des Fraserrivers beobachten zu können. Jeder normale und gesunde Wolf wird das Weite suchen noch bevor du ihn siehst. Ich empfehle etwas weniger Grimms Märchen, bzw schlechte Filme.
Gruß Andreas
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Abborre
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von Abborre »

Der schwedische Jagdverband sollte sich besser mal um den drastisch gestiegenen Wildschweinbestand kümmern anstatt sich vor ein paar Wölfen in die Hosen zu machen. :pfeif:

:-flagg Jörg
alter Schwede
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von alter Schwede »

Hej Jöerg, da muß ich dir zustimmen obwohl hier im Värmland dieses Problem nicht so gravierend ist. Das betrifft wohl eher die südlicheren Teile. Man könnte aber auch in Berlin anfangen, was ich da so im TV gesehn hab, das ist nicht normal. Wenn Politiker sich da hinstellen und sagen weil das Stadtgebiet ist dürfen Jäger dort nicht einschreiten - das erinnert mich an die Schildbürger. Da frag ich mich, wo könnten die Scharfschützen der GSG 9 oder des BKA besser trainieren als an den Berliner Wildschweinen und vor allem tun sie dabei mal was gutes.
Gruß Andreas
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Abborre
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von Abborre »

Hej Andreas,

bei uns im Süden (Västergötland und Smaland) sind Wildschweine die reinste Plage geworden und richten in den Wäldern enorme Schäden an. Es werden kaum Tiere geschossen, die Jagd auf Wildschweine gestaltet sich ja auch relativ anspruchsvoll.
Noch vor wenigen Jahren gab es in unserer Gegend (südlich von Jönköping) noch keine Wildschweine.

:wink: Viele Grüße, Jörg
alter Schwede
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von alter Schwede »

hej Jörg, ich hatte neulich darüber in der Zeitung gelesen, da war auch ne Karte mit den Verbreitungsgebieten abgebildet. Sollte dir mal eins in den Kühlschrank springen, ich bin ein dankbarer Abnehmer von Wildfleisch aller Art.
Gruß Andreas
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Petergillarsverige
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von Petergillarsverige »

Wildschweine werden bei uns in Süddeutschland auch von Autos zur Strecke gebracht. :(
Dadurch ergibt sich ein gewisses Maximum auf hohem Niveau.
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alter Schwede
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von alter Schwede »

Wildschweine werden auch von Autos zur Strecke gebracht??? Oder ist das umgedreht? Autos werden auch von Wildschweinen zur Strecke gebracht. Vielleicht sogar im Auftrag der Automobillobby um den Autoabsatz zu erhöhen.
Gruß Andreas
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Petergillarsverige
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von Petergillarsverige »

Ich fahre Panzer - was denn sonst

T4 - der einzig wahre Panzer unter den Autos. :lol:

Musste leider auf Opel Zafira umstzeigen :(
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Karsten
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Deutsche Expertin: Wolfbestand braucht frisches Blut

Beitrag von Karsten »

Trotz der umstrittenen Lizenzjagd auf Wölfe im vergangenen Winter wächst der schwedische Wolfsbestand. Zahlen des schwedischen Wildschaden-Zentrums zufolge ist der Bestand aufgrund von knapp 30 Würfen auf 250 Tiere angewachsen. Die Experten rechnen zudem mit weiteren Welpen im Frühlingsverlauf. Während des dreitägigen Wolf-Symposiums in Vålådalen im nordschwedischen Jämtland, das am Mittwoch zu Ende geht, haben sich Experten vor allem aus Skandinavien, über den Zustand und die Zukunft von Nordeuropas Wolfbeständen ausgetauscht. Ebenfalls zu Gast ist Ilka Reinhardt vom Wildbiologisches Büro LUPUS in Spreewitz in Sachsen. Im Gespräch mit Radio Schweden schildert die Wolfexpertin ihre Eindrücke von der schwedischen Wolfdebatte, wie die Deutschen für den Umgang mit Wölfen geschult werden und warum der schwedische Wolfsbestand dringend frisches Blut braucht.

(Quelle: Radio Schweden)
Karsten
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Lizenzjagd auf den Wolf ohne Effekt?

Beitrag von Karsten »

Die Lizenzjagd auf den Wolf hat nicht den von der Regierung gewünschten Effekt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des SOM-Instituts für Gesellschafts-, Meinungs- und Medienfragen an der Universität Göteborg. Demnach ist die Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Wolf und dessen Bestandsgröße trotz der Lizenzjagd unverändert – obwohl die Regierung die Akzeptanz gegenüber dem Raubtier mit Hilfe der Jagd erhöhen wollte. An Umweltminister Andreas Carlgrens Meinung ändert die jüngste Untersuchung allerdings nichts.

"Als hätte die Lizenzjagd nicht stattgefunden"
Schwedens Wolfbestand leidet schwer unter Inzucht. Als die Regierung vor zwei Jahren nach Jahrzehnten wieder die Lizenzjagd zuließ, verband man damit zwei Ziele: den Bestand aufzufrischen und die Bevölkerung zumal in den Rentier-Gebieten milde zu stimmen.

Solange in kontrolliertem Umfang Jagd auf den Wolf gemacht werden kann, stehen die Chancen gut, dass die Bevölkerung positiv gegenüber der Neuzuwanderung von genetisch frischem Blut ist, soll heißen: Den Wolf töten zur Erhaltung des Wolfes – so die Logik hinter der Wolfpolitik der bürgerlichen Regierung. Die Umfrage des SOM-Instituts unter 5.000 Schweden nun zeigt aber, dass sich die Lizenzjagd der vergangenen beiden Winter in keiner Weise auf die Einstellung der Bevölkerung in den Wolfregionen zur Wolfbestandsgröße ausgewirkt hat.

„Das Erstaunlichste ist die Stabilität der Zahlen. Es ist, als hätte die Wolfsjagd nicht stattgefunden“, fasst Maria Solevid, Politologin an der Göteborger Universität die Untersuchungsergebnisse zusammen.

Umweltminister Carlgren aber lässt sich davon nicht beirren: Welche Meinung die schwedische Bevölkerung ganz allgemein zum Wolf hat, spielt für Carlgren eine untergeordnete Rolle. Ebenso unwichtig ist, was ein Schwede, der im alltäglichen Leben keine Berührungspunkte mit Raubtieren hat, über die Größe des Wolfbestandes denkt.

Im Schwedischen Rundfunk machte der Minister deutlich: „Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Einmal geht es um den Prozess der Teilhabe: dass meine Akzeptanz für die geführte Wolfpolitik steigt, weil ich mich aktiv an der Durchführung beteilige. Das andere ist die generelle Frage, ob man den Wolf in Schweden haben will oder nicht. Die breite Bevölkerung will dies und so wird es auch sein. In dieser eher langfristigen Frage ändern die Menschen nicht unmittelbar nach einer Jagd ihre Meinung.“

Meinung der direkt Betroffenen wichtiger

In seiner Antwort auf die Kritik der EU-Kommission an der schwedischen Wolfpolitik hatte der Umweltminister eine andere Studie des renommierten SOM-Instituts geltend gemacht, wonach Jäger und andere unmittelbar von der Raubtierpolitik Betroffene positiv auf die Lizenzjagd der vergangenen zwei Winter reagiert haben. Die 58 Tiefeninterviews lassen Carlgren zufolge nur einen einzigen Rückschluss zu: „Die Menschen, die direkt an den Entscheidungen und an der Verwaltung des Wolfbestandes beteiligt sind, haben angegeben, dass sie eher das Gefühl haben, Einfluss nehmen zu können.“

Beim Nachbar Finnland hat die Einflussnahme der Wolffeinde inzwischen ganz andere Formen angenommen: Der Quotenjagd zum Trotz ist der finnische Wolfbestand in den vergangenen Jahren deutlich dezimiert worden – von Wilderern, sind sich die Experten einig. Zu einer positiven Einstellung gegenüber dem Wolf scheint die Lizenzjagd in Finnland also offenbar nicht geführt zu haben.

(Quelle: Radio Schweden)
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