halvar-von-flake hat geschrieben:Rate euch von einer Auswanderung dringend ab da meiner Ansicht nach -Bilder- nicht ausreichen um eine Auswanderung fundiert durchzufuehren.
Auch ein Urlaub ist mitnichten ausreichend um sich eine Meinung bezüglich einer Auswanderung zu bilden.
Man sollte das Land in das man auswandert schon kennen bevor die nächsten Schritte vollzogen werden.
Ausserdem sollte man sich in eurem Fall ueber folgendes klar werden.
Verlust des Beamtenstatus.
Verlust des -sicheren Arbeitsplatzes-
Aufgabe des sicheren Status gegen Tausch eines Trugbildes.
Aufgabe der sozialen Kontakte.
Eine komplett andere Mentalität.
Es erwarten euch starke Fremdenfeindlichkeit (rechtsradikale SD haben fast 13pp erreicht)
Probezeit.
Ein komplett neues wirres Schulsystem das Lehrer und Eltern überfordert.
usw usw.
Was in Bild und Ton projeziert wird gibt die Realität Schwedens sehr unzureichend wieder und ich glaube ihr solltet eure Pläne schnell auf Eis legen und die Energie nicht vergeuden, stattdessen lieber eure gute Situation in De ausbauen und diese keinesfalls gegen eine unsichere in Stockholm tauschen.
Mein lieber Halvar von Flake,
nun mal mal nicht ganz so schwarz.
Auch ich war Beamter, sicherer Jobb, ja, das wohl, aber wenn Du nix zu tun hast, immer nur hörst: sei doch froh, daß Du Arbeit hast und Politiker (gerade die) Dich als Faul und doof beschimpfen, dann willste nur weg. In die private Wirtschaft? In Deutschland? Nee, da musste noch Geld zum Arbeiten mitbringen.
Das ist schon deutlich besser hier. Und glaube mir, ich will nicht mehr zurück.
Dann die Fremdenfeindlichkeit. Also ich bin ja hier auch Fremder, aber feindlich ist Niemand zu mir. Vielleicht hätte ich mehr Probleme, wenn ich nicht so wär, wie ich bin, locker und aufgeschlossen. Und ich spreche Schwedisch. Dann wuerde man mich aber eher meiden, weil es unbequem ist sich mit mir zu unterhalten. Nicht so einfach sich mit mir in Deutsch oder Englisch zu unterhalten, obwohl man es kann. Und von den allgegenwärtigen SD weiß ich nur aus dem Forum oder den Zeitungen. Gesehen habe ich noch Niemanden von denen. Je einmal wurde ich aufgrund meines deutschen Dialektes in der Aussprache Stasi und Nazi genannt, aber das haben keine Original - Schweden zu mir gesagt.
Richtig froh war ich, als ein peruanischer Kollege feststellte, Hitler hätte an mir keine Freude gehabt.
Das ist aber auch Alles, was ich aufgrund meiner Herkunft zu hören bekam.
Und Heike hat völlig recht, wenn man in einer Stadt arbeitet, wird sie langsam grau und unansehnlich. So geht es mir in Göteborg.
Stadt ist Stadt. Da kann man als Tourist noch so viel schwärmen, der Alltag einer Stadt ist immer trist. Besonders im verregneten Winter. Jetzt wird sicher kein Tourist von Stockholm schwärmen. Oder von Tjörn. Im Sommer ein Paradis, im Winter ett helvete.
Jeder soll seine Erfahrung selber machen können. Es liegt doch an Jedem selbst, wie er die Aufgabe löst, wie er mit dem neuen Leben fertig wird.
Nur einfältige Menschen glauben, was in den Auswanderersendungen gezeigt wurde. Gibts die eigentlich immer noch?