Atomtransporte nach Schweden auf Personenfähren

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Hanjo
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Re: Atomtransporte nach Schweden auf Personenfähren

Beitrag von Hanjo »

Lukä hat geschrieben:
Kurzum: Wir Schweden wollen diese dauerhafte und schon profihaft gewaltintensiv durchgeführte Demonstrationswelle, wie sie in Deutschland vorhanden ist, einfach nicht.
Achso, hätte ich gewusst, dass du für alle Schweden sprichst, hätte ich die Diskussion gar nicht weitergeführt.
Und wenn Du die schwedische Mentalität der Schweden bzgl. Demonstrationen, wie sie bekannt und in diesem Thread nicht nur von mir dargestellt worden ist (immerhin ist Lullia wegen dieser Mentalität eben nicht nach Schweden, sondern ins Wendland gezogen), berücksichtigt hättest wüsstest Du auch, wovon ich spreche :superok: .

Gruß
Hanjo
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Petergillarsverige
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Re: Atomtransporte nach Schweden auf Personenfähren

Beitrag von Petergillarsverige »

Mal zum Thema zurück. Gefahrgüter dürfen nach bestimmten Richtlinien (ADR) transportiert werden. Batterien gehören zum Teil auch dazu. Wenn demnächst Elektroautos in den Fähren mitfahren, kann es vorkommen, dass solche Batterien schon mal abfackeln. Hat es auf der "Pearl of Scandinavia" schon gegeben. Trotz Zulassung, TÜV Prüfung etc. kann es bei den vielen Systemen auch vereinzelt zu Problemen kommen.
Demgegenüber sollte man die Gefahr durch unbestrahlte Brennelemente mal bewerten:
Sie sind unbrennbar.
Die Strahlung ist durch die Verpackung auf ein Maß vermindert, das der natürlichen Umgebungsstrahlung entspricht.
Die Verpackung verhindert eine Zerstörung auch bei Brand.
Aufgrund der Geometrie und der enthaltenden Abschaltstäbe ist eine Kettenreaktion ausgeschlossen.

Der Transport von Brennelementen ist wirklich kein Grund zur Aufregung und ist seit Jahren gängige Praxis.
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Petergillarsverige
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Re: Atomtransporte nach Schweden auf Personenfähren

Beitrag von Petergillarsverige »

Als ich das letzte Mal im Wendland war, war ich geschockt über die verunstalteten Wälder mit gelben X an den Bäumen und auf den Straßen.
Die Nähe zu Schweden hätte was. Aber das genannte würde mich abschrecken.
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goteborgcity
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Re: Atomtransporte nach Schweden auf Personenfähren

Beitrag von goteborgcity »

Was den Atomtransport auf Personenfähren angeht, so muss ich, selbst als Gegner von Atomkraft, den Befürwortern zustimmen, dass die Gefahr minimal ist, und ganz bestimmt nicht grösser als die, ebenfalls nicht erkennbaren Transporte auf Schienen oder Strassen. Selbst ein defektes Röntgengerät oder falsch justierte Scanner an Flughäfen sind gefährlicher.

Was ich dabei jedoch nicht verstehe ist, dass diese Transporte auf den Personenfähren "heimlich" statt finden müssen. Wäre es nicht ganz einfach, wenn man in Puttgarden, sobald eine entsprechende Ladung an Bord kommt, ein Schild aufgestellt wird, auf dem die Passagiere auf die Fracht hingewiesen werden, damit sie selbst entscheiden können, ob sie diese oder die nächste Fähre nehmen wollen? Indem jedoch die Atomindustrie alles unter höchster Geheimhaltung unternimmt, ist es kein Wunder, dass sie sich verdächtig macht. Oder wollen die Unternehmen nicht zugeben, dass auch gefährliches Material transportiert wird? Man kann sich hier seine Fragen stellen...

Ich kann allerdings auch nicht gerade Hanjo zustimmen, der für ALLE Schweden sprechen will. Denn es gibt hier sehr wohl Gegner der Atomkraftwerke, genau genommen fast die Hälfte der Schweden. Auf Grund mehrerer sehr übler geschichtlicher Ereignisse wird diese Gruppe nur nicht so aggressiv und massiv wie deutsche Atomgegner auftreten. Aber Greenpeace war auch schon in Forsmark auf den Dächern, innerhalb der Absperrung!!!

Den deutschen Schnellausstieg aus dem Atomprogramm halte ich allerdings für einen verlogenen Ausstieg, denn für das Wachstum der deutschen Industrie benötigt man mehr Strom als man kurzfristig durch Wind, Sonne und ähnlichem gewinnen kann, also setzt man auf Umweltvermutzung, da hier ein Zertifikathandel funktionieren kann. Ausserdem importiert man Atomstrom von Nachbarländern, die dann noch mehr in die Atomenergie investieren.

Für eine alternative Lösung braucht man zumindest einen europäischen Beschluss, denn was nützt es, wenn ich diesseits der Grenze einen Reaktor schliesse, wenn unmittelbar auf der anderen Seite noch einer steht oder sogar einer hinzu kommt. Strahlung fragt nicht nach Grenzen, was viele Deutsche zu glauben scheinen. Ein besonders starkes Stück finde ich dabei auch, dass Deutschland sich importierten Atomstrom mit Null CO2 mit eigenen Kohlekraftwerken = viel CO2 aufrechnen darf, damit sich die Regierung auch noch einen grünen Anstrich geben kann.
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Hanjo
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Re: Atomtransporte nach Schweden auf Personenfähren

Beitrag von Hanjo »

goteborgcity hat geschrieben: . . . Ich kann allerdings auch nicht gerade Hanjo zustimmen, der für ALLE Schweden sprechen will. Denn es gibt hier sehr wohl Gegner der Atomkraftwerke, genau genommen fast die Hälfte der Schweden.
Na ja, klar gibt es sie, das habe ich auch nicht angezweifelt.
goteborgcity hat geschrieben:Auf Grund mehrerer sehr übler geschichtlicher Ereignisse wird diese Gruppe nur nicht so aggressiv und massiv wie deutsche Atomgegner auftreten.
Und genau das meinte ich - solche gewalttätigen Demonstranten wollen wir hier nicht haben - und da spreche ich als Schwede, aber auch als Deutscher mit entsprechenden persönlichen Erfahrungen.
Hejdå
Hanjo
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Petergillarsverige
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Re: Atomtransporte nach Schweden auf Personenfähren

Beitrag von Petergillarsverige »

Dann müsste man auf der Fähre mit Schildern auch alle anderen Gefahrgüter deklarieren.
Die LKW haben orange Tafeln dran. Das sind die UN Nummern
3324 ist für unbestrahlte Brennelemente
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goteborgcity
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Re: Atomtransporte nach Schweden auf Personenfähren

Beitrag von goteborgcity »

@Petergillarsverige

Es gäbe, wenn ein Wille da wäre, mit Sicherheit sehr einfach Möglichkeiten auf Gefahren auf Fähren hinzuweisen oder bestimmte, markierte Fähren, für - egal welche - Gefahrengüter zu benutzen. Dass auf den LKWs eine Nummer steht, hilft demjenigen, der einmal auf der Fähre ist, sehr wenig und sagt der Mehrheit absolut nichts. Ich akzeptiere, dass Du Recht und Ordnung, inklusive Kernreaktoren verteidigst, aber in diesem Fall geht es darum normale Bürger auf eine mögliche Gefahr aufmerksam zu machen, in einer Weise, die sie auch verstehen. Das müsste auch in Deinem Interesse sein, da dies zeigen würde, dass Politik und Atomlobby nichts zu verbergen haben und nichts verbergen wollen.
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