Kanutour Dalsland 2010, 30.05.2010
30.05.2010, Sonntag
Weil wir heute eine lange Strecke paddeln wollten und auch noch eine recht lange Portage vor uns hatten, sind wir recht früh aufgestanden. Auch heute wurde uns wieder ein sonniges Frühstück geschenkt wobei die Luft aber noch recht kalt war. Bei unseren Holzvorräten konnten wir uns aber getrost noch ein „Early-Morning-Campfire“ leisten. Diesen Luxus nutzte dann auch noch das gestern zu uns gestoßene österreichische, in Stockholm studierende Pärchen aus und setzte sich zu uns ans Feuer. Um 10:00 Uhr sind wir dann alle zusammen in See gestochen und wir haben die ca. sechs Kilometer zu der Aussetzstelle gemütlich in Angriff genommen. Der Nedre Blomsjön fand unser ruhiges Paddeltempo scheinbar sehr angenehm und hat sich mit einer wirklich spiegelglatten Oberfläche bei uns bedankt.

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So sind wir in einer, in der heutigen Zeit nicht mehr gekannten Ruhe fas meditativ über den See geglitten. Keiner sprach ein Wort weil jeder von uns diese stille Zeit zu schätzen wusste. Die ersten Worte sprach Alo nach über einer Stunde als eine Kursänderung, rechts vorbei an einer Insel anstand. Zwischen Töresbyn und Labby machten wir auf dem Wasser noch eine „Apfelpause“ und lauschten während dessen dem vielstimmigen Pfeifkonzert der Vögel, herrlich. An eine solche Stimmenvielfalt kann ich mich nur noch aus meiner Kindheit erinnern, als die Vögel einem morgens den Schlaf mit ihrem Gesang raubten. Bei so viel Natur für so wenige Menschen, scheint das Miteinander hier in Schweden noch zu funktionieren.
Am Ortseingang von Blomma ging es mit den Booten rauf auf die Straße. Um 12:00 Uhr waren wir an Land, 12:20 Uhr die Boote auf den Bootswagen verzurrt und wir bepackt. Das musste sein, da die Bootswagen nicht das ganze Gewicht von Booten und Gepäck tragen können. Die eigentliche Strecke konnten wir dank guter Straßen in 25 Minuten bewältigen. Nicht schlecht, 25 Minuten für zwei Kilometer mit zwei Booten. An der Einsatzstelle am Lelang angekommen hatten wir uns dann auch eine Cappuccino-Pause verdient. Um 14: 00 Uhr Aufbruch zu den letzten 12 Kilometern auf dem Lelang zum Rastplatz 64, unserem heutigen Tagesziel. Kurz hinter Toverud spielten wir kurz mit dem Gedanken schon an der 68 anzuhalten. Da wir aber morgen noch nach Gustavsfors rein wollen (1. Alo hat seine Kappe beim letzten Einkauf dort vergessen, 2. ein Fotoakku muss nachgeladen werden und 3. der streng rationierte Bölkstoff ist alle) fahren wir weiter. Am Rastplatz angekommen, werden wir kurze Zeit später von „Blech“-Kanadiern umzingelt. Zum Glück gesellt sich keine der Gruppen zu uns sondern fahren alle weiter. Wenn ich mir vorstelle wie es hier in der Hochsaison aussehen muss, kommt mir das Gruseln.

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Weil heute Sonntag ist, gibt Jörg eine Runde Mousse au Chocolat aus. Der Inhalt der Tüte reicht eigentlich nur für eine Portion aber in der Anleitung steht, man könne auch Meerwasser nehmen. Mist, wir sind von Süßwasser umgeben

Ach so, die meinten mehr Wasser. Bei der doppelten Menge Wasser bekommt jeder von uns eine Tasse nicht ganz so steifen Mousse. So sitzen wir neben dem Lagerfeuer, schlürfen unsere Mousse und lassen uns den Abend von einem traumhaften Sonnenuntergang vergolden.

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