Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
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Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
Als ich vor einigen Tagen im Forum mit dem norddeutschen Gericht Labskaus konfrontiert wurde und dann bei Wikipedia las „Labskaus ist ein Fleischgericht, das in Norddeutschland, Norwegen, Dänemark, Schweden und in der Region um Liverpool (dort als Scouse bezeichnet) gegessen wird.“, so konnte ich natürlich nicht widerstehen nach dem schwedischen Lappskojs oder Lappsko zu suchen, das man in Südschweden, wegen der Schreibung, oft als Gericht aus dem Norrland betrachtet und bei vielen eine schlechte Erinnerung an das frühere Schulessen hervorruft, da man in Schulen bei der Zubereitung von Lappskojs die Reste des Vortages mit verarbeiten konnte.
Das einzig Gemeinsame zwischen dem deutschen, schwedischen, norwegischen und dänischen Labskaus ist eigentlich der Name, der vom altenglischen lobs-cous kommt, ohne dass man genau weiß, was das Wort wirklich bedeutete. Immerhin war es ein wichtiges Essen der Seeleute, da es gegen Skorbut half. Die Rezepte unterscheiden sich jedoch von Land zu Land, so dass man im Grunde nicht vom gleichen Gericht sprechen kann.
Als das Gericht 1840 erstmals schriftlich auftauchte, war „lobs-cous“ ein Eintopf aus Fleisch, Gemüse und Schiffszwieback, was sich dann bei seiner Verbreitun in den einzelnen Ländern dem entsprechenden Geschmack anpasste. Gegen 1880 kam Lappskojs (oft auch Lapskojs geschrieben) dann nach Schweden, wo es zu Beginn als Frühstück betrachtet wurde. Es dauerte rund 50 Jahre bis dann aus dem Frühstück ein Hauptgericht wurde, das mittlerweile zur schwedischen Hausmannskost zählt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kochte man Kartoffeln, die man anschliessend mit einer Gabel zerdrückte. Danach gab man etwas Fleischbrühe und verschiedene klein geschnittene Fleischstücke hinzu, wobei man hier Schinken, Zunge und Kalbfleisch mischte – oder Reste verwendete. Bevor das Gericht serviert wurde, wurde es noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
Die in Restaurants servierten Lappskojs, also die Hausmannskost, ist natürlich etwas verfeinert, denn man benutzt keine unterschiedlichen Fleischreste mehr, sondern greift zu Rinderhackfleisch und zu Salz und Pfeffer kommen die Lieblingskräuter und Gewürze des Kochs hinzu.
Copyright: Herbert Kårlin
Das einzig Gemeinsame zwischen dem deutschen, schwedischen, norwegischen und dänischen Labskaus ist eigentlich der Name, der vom altenglischen lobs-cous kommt, ohne dass man genau weiß, was das Wort wirklich bedeutete. Immerhin war es ein wichtiges Essen der Seeleute, da es gegen Skorbut half. Die Rezepte unterscheiden sich jedoch von Land zu Land, so dass man im Grunde nicht vom gleichen Gericht sprechen kann.
Als das Gericht 1840 erstmals schriftlich auftauchte, war „lobs-cous“ ein Eintopf aus Fleisch, Gemüse und Schiffszwieback, was sich dann bei seiner Verbreitun in den einzelnen Ländern dem entsprechenden Geschmack anpasste. Gegen 1880 kam Lappskojs (oft auch Lapskojs geschrieben) dann nach Schweden, wo es zu Beginn als Frühstück betrachtet wurde. Es dauerte rund 50 Jahre bis dann aus dem Frühstück ein Hauptgericht wurde, das mittlerweile zur schwedischen Hausmannskost zählt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kochte man Kartoffeln, die man anschliessend mit einer Gabel zerdrückte. Danach gab man etwas Fleischbrühe und verschiedene klein geschnittene Fleischstücke hinzu, wobei man hier Schinken, Zunge und Kalbfleisch mischte – oder Reste verwendete. Bevor das Gericht serviert wurde, wurde es noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
Die in Restaurants servierten Lappskojs, also die Hausmannskost, ist natürlich etwas verfeinert, denn man benutzt keine unterschiedlichen Fleischreste mehr, sondern greift zu Rinderhackfleisch und zu Salz und Pfeffer kommen die Lieblingskräuter und Gewürze des Kochs hinzu.
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- kapehei
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Re: Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
Hej Herbert,
so kenne ich Labskaus:
Für die klassische Zubereitung wird gepökeltes Rindfleisch in etwas Wasser gekocht und mit eingelegten Roten Beten, Salzgurken, Zwiebeln und Matjes (nach manchen Rezepten noch durchwachsenem Speck) durch den Fleischwolf gedreht. Anschließend wird die Masse in Schweineschmalz gedünstet und mit dem Gurkenwasser oder der Kochbrühe durchgekocht. Zum Schluss werden gekochte und gestampfte Kartoffeln untergerührt. Serviert wird Labskaus meist garniert mit Rollmops oder Bismarckhering), Spiegelei und Gewürzgurke.
Deutsches Labskaus besteht im Wesentlichen aus Pökelfleisch oder Corned Beef, Kartoffeln, Matjes, Zwiebeln und Roten Beten.
Die verfeinerte Variante mit Roten Beten und den weiteren Zutaten ist auf vielen Speisekarten traditionsbewusster und gutbürgerlicher Restaurants in Schleswig-Holstein (einschließlich dänischem Grenzgebiet), Bremen, Hamburg und dem nördlichen Niedersachsen zu finden.
Im Old commercial Room" (gehobenes traditionelles hamburger Restaurant) ist folgendes Labskaus zu finden:
Zutaten (für fünf Personen)
1 kg gepökelte Rinderbrust, 300 g Zwiebeln, 500 g mehlige Kartoffeln, 10_Eier, Rote Bete, Salzgurke, Pfeffer.
Zubereitung
Die Rinderbrust mit den geschälten und geviertelten Zwiebeln und etwas Pfeffer in einen Topf mit 2 Liter Wasser geben und rund 2 Stunden kochen. Ist die Rinderbrust weich genug, also kaubar, den gesamten Inhalt aus der Brühe nehmen und warmstellen. Nun die Kartoffeln in die Brühe geben, weichkochen und zu Brei zerstampfen. Überschüssige Brühe abgießen. Jetzt das Rindfleisch mit den Zwiebeln durch einen Fleischwolf drehen und zu den Stampfkartoffeln geben, leicht köcheln lassen. Nach Geschmack mit Worcestersoße oder Brühwürfel abschmecken. Angerichtet wird Labskaus mit je zwei Spiegeleiern und in Scheiben geschnittener Roter Bete und Salzgurke.
Quellen: http://www.spiegel.de/reise/deutschland ... -2,00.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Labskaus
Mir sagt die zweite Variante (ohne Fisch) eher zu.
so kenne ich Labskaus:
Für die klassische Zubereitung wird gepökeltes Rindfleisch in etwas Wasser gekocht und mit eingelegten Roten Beten, Salzgurken, Zwiebeln und Matjes (nach manchen Rezepten noch durchwachsenem Speck) durch den Fleischwolf gedreht. Anschließend wird die Masse in Schweineschmalz gedünstet und mit dem Gurkenwasser oder der Kochbrühe durchgekocht. Zum Schluss werden gekochte und gestampfte Kartoffeln untergerührt. Serviert wird Labskaus meist garniert mit Rollmops oder Bismarckhering), Spiegelei und Gewürzgurke.
Deutsches Labskaus besteht im Wesentlichen aus Pökelfleisch oder Corned Beef, Kartoffeln, Matjes, Zwiebeln und Roten Beten.
Die verfeinerte Variante mit Roten Beten und den weiteren Zutaten ist auf vielen Speisekarten traditionsbewusster und gutbürgerlicher Restaurants in Schleswig-Holstein (einschließlich dänischem Grenzgebiet), Bremen, Hamburg und dem nördlichen Niedersachsen zu finden.
Im Old commercial Room" (gehobenes traditionelles hamburger Restaurant) ist folgendes Labskaus zu finden:
Zutaten (für fünf Personen)
1 kg gepökelte Rinderbrust, 300 g Zwiebeln, 500 g mehlige Kartoffeln, 10_Eier, Rote Bete, Salzgurke, Pfeffer.
Zubereitung
Die Rinderbrust mit den geschälten und geviertelten Zwiebeln und etwas Pfeffer in einen Topf mit 2 Liter Wasser geben und rund 2 Stunden kochen. Ist die Rinderbrust weich genug, also kaubar, den gesamten Inhalt aus der Brühe nehmen und warmstellen. Nun die Kartoffeln in die Brühe geben, weichkochen und zu Brei zerstampfen. Überschüssige Brühe abgießen. Jetzt das Rindfleisch mit den Zwiebeln durch einen Fleischwolf drehen und zu den Stampfkartoffeln geben, leicht köcheln lassen. Nach Geschmack mit Worcestersoße oder Brühwürfel abschmecken. Angerichtet wird Labskaus mit je zwei Spiegeleiern und in Scheiben geschnittener Roter Bete und Salzgurke.
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Re: Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
Hej Karsten,
so ähnliche Rezepte habe ich für Labskaus auf deutschen Sites auch gefunden, aber ich habe es bisher noch nie gegessen. Wusste genau genommen nicht einmal, was das für ein Gericht ist, zumal ich auch dachte, dass Lappskojs etwas mit Lappland zu tun hatte ... na ja, man muss ich auch manchmal täuschen.
Beim schwedischen Lappskojs (Restaurantversion) kommen bisweilen auch noch Eier oder Zwiebel in die Mischung, aber das ist wirklich von Restaurant zu Restaurant verschieden. Matjes, Spiegeleier usw. ist bei den schwedischen Rezepten allerdings nie vorhanden.
Ich fand dann auch noch dänische und norwegische Rezepte, wobei man in Norwegen vor allem Karotten hinzufügt. Die Idee ist also ungefähr die gleiche, nur die Zutaten ändern von Land zu Land.
so ähnliche Rezepte habe ich für Labskaus auf deutschen Sites auch gefunden, aber ich habe es bisher noch nie gegessen. Wusste genau genommen nicht einmal, was das für ein Gericht ist, zumal ich auch dachte, dass Lappskojs etwas mit Lappland zu tun hatte ... na ja, man muss ich auch manchmal täuschen.
Beim schwedischen Lappskojs (Restaurantversion) kommen bisweilen auch noch Eier oder Zwiebel in die Mischung, aber das ist wirklich von Restaurant zu Restaurant verschieden. Matjes, Spiegeleier usw. ist bei den schwedischen Rezepten allerdings nie vorhanden.
Ich fand dann auch noch dänische und norwegische Rezepte, wobei man in Norwegen vor allem Karotten hinzufügt. Die Idee ist also ungefähr die gleiche, nur die Zutaten ändern von Land zu Land.
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Re: Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
Mein GG kennt Lappskojs auch noch aus seiner Kindheit. Aber er meinte das hätte nicht viel gemeinsam mit dem Labskaus den wir in Norddeutschland serviert bekamen.
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Re: Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
Ausser dem Namen und der Etymologie ist da auch kein echt gemeinsamer Zug zu entdecken, denn auch die norwegische und dänische Version unterscheiden sich gewaltig vom deutschen Labskaus ... das ich allerdings noch nie gegessen habe.
Aber auch in Schweden gibt es noch sehr unterschiedliche Versionen, da Restaurants nahezu Hausmannsspezialitäten geschaffen haben und in vielen Haushalten Lappskojs und Pyttipanna so ziemlich das Gleiche ist.
Aber auch in Schweden gibt es noch sehr unterschiedliche Versionen, da Restaurants nahezu Hausmannsspezialitäten geschaffen haben und in vielen Haushalten Lappskojs und Pyttipanna so ziemlich das Gleiche ist.
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Re: Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
Fy, så äckligt det var!!!!!
Ja, das weckt keine schöne Erinnerungen, als Schulkinder hat man uns gezwungen, das zu essen und es war wirklich nicht gut. Da gab es noch ein widerliches Gericht "Blodpudding". Genau so schlimm! An Labskaus habe ich mich nie mehr versucht und Blodpudding, gibt es das heute ueberhaupt noch in Schweden?
Ja, das weckt keine schöne Erinnerungen, als Schulkinder hat man uns gezwungen, das zu essen und es war wirklich nicht gut. Da gab es noch ein widerliches Gericht "Blodpudding". Genau so schlimm! An Labskaus habe ich mich nie mehr versucht und Blodpudding, gibt es das heute ueberhaupt noch in Schweden?
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Re: Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
Hej maggan,
blodpudding gibt es immer noch und ist ungeniessbar wie früher ... zumindest meine Meinung. Ich kann blodpudding nicht ansehen und nicht riechen ohne dass mir übel wird. Als Schulspeise wird er allerdings in den meisten Gegenden seltener.
Grüsse aus Göteborg
Herbert
blodpudding gibt es immer noch und ist ungeniessbar wie früher ... zumindest meine Meinung. Ich kann blodpudding nicht ansehen und nicht riechen ohne dass mir übel wird. Als Schulspeise wird er allerdings in den meisten Gegenden seltener.
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Re: Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
Aber es gibt auch Leute die Blodpudding gerne mögen
Ich habe einen Bonusenkel hier der immer schwierig war was esserei anbelangt. Aber Blodpudding mochte/mag er

Ich habe einen Bonusenkel hier der immer schwierig war was esserei anbelangt. Aber Blodpudding mochte/mag er
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Re: Lappskojs, Lappsko und Labskaus als Hausmannskost
Hej Framsidan,
ich spreche dabei nur von mir, denn wenn niemand Blodpudding mögen würde, so gäbe es ihn auch nicht mehr. Vielleicht musste ich früher zuviel davon essen, dass ich einfach allergisch dagegen bin.
Genau genommen gehört Blodpudding auch zur schwedischen Hausmannskost und wird selbst in Restaurants angeboten.
ich spreche dabei nur von mir, denn wenn niemand Blodpudding mögen würde, so gäbe es ihn auch nicht mehr. Vielleicht musste ich früher zuviel davon essen, dass ich einfach allergisch dagegen bin.
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