Tauchfilm aus Schweden - Sid, der faule Hecht

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Karsten
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Tauchfilm aus Schweden - Sid, der faule Hecht

Beitrag von Karsten »

Vier Sommer lang begleitete der schwedische Unterwasserfilmer Tony Holm einen alten Hecht durch dessen Raubfischalltag. Aus dieser Bekanntschaft entstand ein Kurzfilm über das geduldige Warten im Schlamm, bis endlich ein Barsch als ahnungsloses Opfer vorbeischwimmt. „Sid, der Hecht“ heißt Holms Kurzfilm, der jetzt in schwedischen Kinos läuft.

Tauchfilm von Tony Holm
Eigentlich war es eine Zufallsbekanntschaft. Tony Holm suchte für eine andere Produktion nach einem Barsch, erzählt der Filmer im Schwedischen Rundfunk: „Aber irgendwie fand ich keine Barsche sondern entdeckte diesen Hecht, der fast bewegungslos am Schilfrand stand und mich anglotzte. Da hab ich umgedacht und statt der Barsche den Hecht gefilmt.“

Normalerweise sind Hechte sehr scheu. Um den Raubfisch nicht mit 80 Kilogramm Taucherausrüstung, Filmkamera und Beleuchtung zu stören, gewöhnte Holm ihn allmählich an seine Gegenwart: „ Bevor ich zu filmen begann, bin ich immer langsam vor der kleinen Bucht, in der er lebte, hin und hergeschwommen. Ich hab mich scheinbar nicht weiter um ihn gekümmert, da hat er mich vermutlich als ungefährlich eingestuft. Im ersten Sommer habe ich ihn auch zusätzlich mit kleinen Barschen und Rotaugen gefüttert. Zum Schluss kam er angeschwommen und wartete auf Fressen, sobald er mein Gummiboot kommen hörte.“

Aggressiv und gierig
Hechte haben mehr Persönlichkeit als man glaubt, versichert Holm. Er habe vor vielen Jahren schon einmal mit einem Hecht gearbeitet, der war ziemlich aggressiv und bissig. – Eine erfolgreiche Überlebensstrategie war das allerdings nicht, der Gierschlund biss bald bei einem schillernden Spinnköder an und wurde an Land gezogen.

Die Unterwasserbilder in Tony Holms Kurzfilm verblüffen durch die Klarheit des Wassers. Seit 1966 ist Holm immer wieder in demselben See in Halland getaucht. Allerdings sei das Wasser dort in den letzten Jahren wesentlich trüber geworden, bedauert er. „Früher hatte man in diesem See eine Sicht von zehn bis 15 Metern. Das Wasser war blau-grün. Seit einigen Jahren wird es gelblich-braun, und die Sichtweite beträgt nur noch drei Meter. Dadurch bekommen zum Beispiel die Unterwasserblätter der Seerosen nicht mehr genügend Licht und sterben ab.“

Alltag eines Hechts
Den Hauptdarsteller seines Kurzfilms taufte der Unterwasserkameramann auf den Namen Sid: „Er erinnert mich sehr an diesen Erzgauner Sidney aus der Comicserie von Bud Grace aus den Achtzigern. Der mag ja auch nicht arbeiten und ist auf Gratisangebote und kostenlose Mittagessen aus.“ Als Gegenleistung für die Essenseinladungen ließ Sid, der faule Hecht, sich filmen, während er auf der Lauer lag.

„Die meiste Zeit wartete er in Deckung darauf, dass eine Beute in genau der richtigen Position auftaucht. Dann greift er blitzschnell an.“ Einige dieser Actionszenen hat Holm in seinem Film dokumentiert. Die spannende Schlussszene konnte er erst im vierten und letzten Sommer mit Sid drehen. Seitdem ist sein Filmstar spurlos verschwunden. Tony Holm vermutet, dass Sid schließlich das Opfer der eigenen Gier geworden ist und einem Angler an den Haken ging.

(Quelle: Radio Schweden)


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